Die Schülerinnen und Schüler hatten sich akribisch auf den Gast aus Duisburg vorbereitet. Sie lasen vorab das Buch und erarbeiteten Fragen. Im Rahmen einer Schullesung an der Freiherr-vom-Stein-Realschule trug der Gast Said Boluri drei Kapitel seines Buches „Der Himmel über der Grenze“ vor. Dennoch blieb viel Zeit für eine gemeinsame Diskussion mit den 25 Schülerinnen und Schülern.
In seinem Buch schreibt Said Boluri über seine Flucht im Herbst 1990 aus dem Iran über die Türkei nach Deutschland. Nach den politischen Unruhen im Iran wird es für Saids Familie unsicher, im Land zu bleiben. Nach einer anstrengenden Flucht wird die Familie in Deutschland wiedervereint. Doch die politische Verfolgung wird hier nur abgelöst durch rassistische Übergriffe und Demütigungen. U.a. berichtet Said Boluri von seinen Erlebnissen als Kind und Jugendlicher in Duisburg. Und dann taucht auch noch eine Liste mit Namen der Opfer aus den iranischen Todeslagern auf – Eine Auflistung von Menschen, die das Regime „verschwinden lassen“ und ermordet hat - ein lebensgefährliches Dokument. Ein Wettlauf gegen den Geheimdienst nimmt seinen Lauf.
Der Journalist und Schriftsteller Günther Wallraff schreibt im Vorwort: „Es ist der Lebensbericht eines heute 40-Jährigen, der in frühen Jahren im Iran und später auch in Deutschland bereits als Schüler politische und rassistische Verfolgung erfahren musste.
Obwohl er so häufig gedemütigt, gejagt und auch verhaftet wurde, hat er sich bemerkenswerterweise sein Differenzierungsvermögen wie seinen Freiheitswillen erhalten sowie Empathie und Menschlichkeit bewahrt.
Said Boluri ist Politikwissenschaftler, im Iran geboren und in drei Ländern (Iran/Türkei/Deutschland) aufgewachsen. Er konzipiert Medienprojekte und schreibt politisch-soziale Beiträge.
Die Schullesung war eine gemeinsame Veranstaltung des Quartiersmanagements Neu-Tannenbusch und der Freiherr-vom-Stein-Realschule.